Rückblick Juni 2020

 

Der erste Sommermonat präsentierte sich eher durchwachsen und mit einer Durchschnittstemperatur von 17,56 Grad ist der Juni mit 1,34 Grad über dem Mittelwert nur etwas zu warm ausgefallen. Im Vergleich zum Juni 2019, der immerhin ein Temperaturüberschuss von fast 4,9 Grad zu bieten hatte, kann der diesjährige als ein eher normaler Juni eingestuft werden. Wobei die erste Dekade zu kühl ausgefallen ist. Mit einem umfangreichem Tiefdrucksystem über dem mitteleuropäischen Festland waren immer wieder Niederschläge und Luftmassen polaren Ursprungs verbunden. Erst ab der Mitte des Monats ging es dann mit den Temperaturen steil bergauf, weshalb es im dritten Dekadenverlauf sommerlich wurde. Am 26. Juni hat es in Esslingen mit 30,6 Grad den ersten Hitzetag des Jahres gegeben. Dabei ist es auch geblieben. Während im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr 13 heiße Tage (Temperaturen über 30°C) gezählt wurden. Der 26. Juni ist für viele in der Region und vor allem in Esslingen nicht nur temperaturtechnisch in Erinnerung geblieben: Eine Gewitterfront ist an jenem Tag von Südwesten kommend mit Starkregen über die Stadt gezogen. Die Folge: Einige Straßenzüge sind überflutet worden, da innerhalb einer Stunde über 20 Liter pro Quadratmeter an Regenwasser gefallen sind.

Analyse der Gewitterfront

Das Regenecho von 18:15 (kachelmannwetter.com) zeigt das Niederschlagsfeld , das zwischen 18 und 19 Uhr über den Landkreis Esslingen gezogen ist. Oberesslingen (private Wetterstation) 19,4 l/m² Stuttgart-Flughafen 3,2 mm, Stuttgart Schnarrenberg (DWD) 0 mm, Baltmannsweiler 42,1 mm, Notzingen 7,4 mm . Die Niederschlagsmengen (Farbskala)  zeigen deutlich, dass es nur sehr eng begrenzt zu den hohen Mengen gekommen ist. Da es im Innenstadtbereich von Esslingen selbst keine Messstation gibt, muss man sich mit der Farbskala behelfen. Die Mengen dürften irgendwo im Bereich zwischen 30 und 40 Liter pro Quadratmeter gelegen haben.

Auf dem NOAA Satelliten-Bild von 18.15 Uhr ist die Gewitterzelle gut erkennbar. Diese hat sich im Bereich einer Konvergenz über dem Schwarzwald ausgebildet und hat auf ihrem Weg (Richtung NO mit 43km/h) recht rasch an Größe zugenommen. Dass es in kurzer Zeit zu derart hohen Regenmengen kommt, ist nicht ungewöhnlich und auch kein seltenes Ereignis. Die Gewitterzelle hatte einen hohen Flüssigwasseranteil, so wie im Sommer in jeder Region und an jedem Ort ein Gewitter dieser Dimension hätte vorkommen können. Die Zugbahn, die das Gewitter genommen hat, ist eben dieses Mal genau über Esslingen gegangen.

Insgesamt sind im abgelaufenen Monat an 21 Regentagen  88,8 Liter pro Quadratmeter in den Regentopf gefallen, was in der Bilanz 95,3 % ausmacht.

Ebenfalls etwas unterdurchschnittlich ist die Sonnenausbeute im Juni gewesen. Während die Monate von Januar bis Mai allesamt deutlich mehr Sonnenstunden brachten, hat es die Sonne im Juni etwas schwerer gehabt sich zu behaupten. Mit 188,5 Stunden und mit 89,9 % ist der Mittelwert nicht ganz erreicht worden.

Langjährige Werte seit 1958

kältester Monat

14.4 °C

1980

wärmster Monat

24.2 °C

2015

kältester Tag

4.5 °C

01.07.1962

wärmster Tag

37.9 °C

05.07.2015

höchster Monats-Niederschlag

146.2 mm

2009

geringster Monats-Niederschlag

3.5 mm

1971

höchster Tages-Niederschlag

58.4 mm

15.07.1965

höchste Monats-Sonnenscheindauer

225.5 h

2006

geringste Monats-Sonnenscheindauer

44.7 h

1980

höchste Schneedecke

--- cm

 

 

 

 

 

Lothar Aeckerle Juni 2020